Das Erlebnis eines Bouldertrips an den Felsen beginnt nicht erst vorort. Vielmehr beginnt es bei der Idee und schließlich der dazugehörigen Planung. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete für ein unvergessliches Bouldererlebnis! Mit unserer Checkliste für Planung und Anreise machen wir es Dir einfacher, sodass Du an alles Wichtige denkst und mit gutem Gefühl in den Ausflug starten kannst.
Deine Checkliste
1. Welches Gebiet?
Überlege Dir genau, welches Gebiet zu Dir und Deinen Rahmenbedingungen passt. Du solltest Dir überlegen, ob es dort Boulder in Deinem Schwierigkeitsgrad bzw. am besten auch etwas darunter gibt. Ist das Gebiet dafür bekannt, dass es einsteigerfreundlich ist, weil es Kinderparcours hat und gut zum Absichern ist? Oder ist es eher weitläufig, hat ungemütliches Absprunggelände und vermehrt schwere Boulderblöcke? Wie weit ist es zum Fahren, passt es für einen Tagesausflug oder lieber gleich für’s ganze Wochenende? Oder ist es vielleicht sogar öffentlich gut erreichbar?
Eine Auswahl an Bouldergebieten mit kurzen Beschreibungen findest Du hier:
Bouldergebiete im Profil!2. Passt das Wetter dort?
Vergiss nicht die Wetterfee vorab zu befragen! Beim Bouldern ist es wichtig, dass es trocken ist, weil nasser Stein (vor allem Sandstein) besonders fragil ist. Warte auf jeden Fall bis der Boulder komplett trocken ist! Manche Gebiete sind auch nur zu bestimmten Jahreszeiten geeignet, während andere eigentlich das ganze Jahr gut zugänglich sind. Zum Beispiel gibt es in den Alpen hochgelegene Bouldergebiete, die am besten im Sommer zu besuchen sind. In anderen dagegen ist es im Sommer einfach viel zu heiß! Hierzu findest Du auch detaillierte Infos in unserer Vorstellung der Bouldergebiete.
3. Welche Spielregeln gelten in meinem Zielgebiet?
Informiere Dich bereits vorab, welche Spielregeln in Deinem Zielgebiet gelten. Gibt es eine Nachtsperre, gesperrte Gebiete oder Naturschutzgebiete? Welchen Parkplatz darf ich benutzen, wessen Wiese sollte ich meiden? Wie ist der gewünschte Zustieg? Darf ich Chalk benutzen?
Alle allgemeinen Spielregeln, die in jedem Bouldergebiet gelten, kannst Du hier nachlesen. Zusätzlich haben wir für ein paar ausgewählte Bouldergebiete bereits die lokalen Spielregeln für Dich zusammengesammelt. Alle weiteren Spielregeln findest Du in der Regel in den jeweiligen Boulderführern der Gebiete.
4. Habe ich das notwendige Knowhow oder jemanden mit Erfahrung dabei?
Du solltest wissen:
- wie Du Dich in einem Bouldergebiet orientierst,
- wie Du ein Topo liest und einen Boulder findest,
- wie Du das Absprunggelände beurteilst und mit Crashpads auslegst,
- wie Du spottest und für Sicherheit sorgst,
- wie Du den Boulder sauber hälst und pfleglich behandelst,
oder Du hast jemanden dabei, der Dich an die Hand nimmt und Dir alles zeigt. Aber vergiss nicht: alles braucht auch etwas Übung und ist nicht universell von einem Boulder auf den nächsten übertragbar!
Einige Tipps und anschauliche Beispiele zum Thema Sicherheit, Spotten und Crashpads haben wir hier für Dich!
5. Wie kann ich anreisen und parken?
Überlege Dir vorab, ob Du mit dem Zug anreisen oder Fahrgemeinschaften bilden kannst. Wenn Du mit dem Auto kommst, informiere Dich vorab, wo Du parken darfst, denn nicht überall ist Parken gerne gesehen. Parke bitte nicht beim Bauern auf der Wiese! Du willst ja auch kein Auto in Deinem Garten haben und die Wiese kann nicht mehr als Futter gemäht werden, wenn alles platt gewalzt ist. Meistens gibt es im Boulderführer klar ausgewiesene Parkplätze oder es lässt sich mit einer kleinen Internetrecherche herausfinden. Im Zweifelsfall frage jemanden, der sich dort auskennt. Bitte bezahle auch die Parkgebühren, wenn welche ausgeschrieben sind.
Nur so lässt sich auch ein harmonisches Miteinander mit den Locals und Bewohnern vor Ort realisieren und damit eine langfristige Erlaubnis zum Bouldern sicherstellen. Oft sind Boulder auf Privatgelände und das Bouldern wir dort nur geduldet. Dort ist es besonders wichtig umsichtig zu sein. Immer wieder besteht die Gefahr, dass Bouldergebiete gesperrt werden, weil sich die Besucher nicht an die Spielregeln halten. Das wollen wir gemeinsam unter allen Umständen vermeiden! 😉
6. Wie sieht’s mit Camping aus?
In den meisten Gebieten und Ländern ist das Wildcampen verboten. Bitte akzeptiere das, es führt nur zu Ärger! Außerdem schaffen viele Gemeinden Möglichkeiten für Boulderer auch ohne Campingplatz oder Apartment günstig übernachten zu können. Immer öfter werden Parkplätze geschaffen, die sogar mit fließendem Wasser und einer Toilette gegen etwas Parkgebühr ausgestattet sind. Nutzt das Angebot und unterstützt das!
Natürlich darfst Du Dir auch ein nettes Ferienzimmer oder Campingplatz in der Nähe suchen und den Tourismus vor Ort unterstützen! Egal ob das mit einer Übernachtung ist, oder ihr Euch vor der Heimfahrt noch in einem Restaurant stärkt.
7. Habe ich ein Topo und finde ich mich vor Ort zurecht?
Für die meisten Gebiete empfiehlt es sich, entweder ein Topo oder jemanden Erfahrenen als Begleitung dabei zu haben, gerade wenn Du das erste Mal da bist. Du musst Dir auch nicht immer direkt einen neuen Führer kaufen. Vielleicht kannst Du Dir einen ausleihen oder Du hast eine App mit Bouldergebieten wie zum Beispiel 27crags, bimano oder Vertical-Life. Wenn Du öfters kommst, freuen sich die Erschließer und Führerautoren natürlich sehr drüber, wenn Du ihre Arbeit mit dem Kauf eines Buches unterstützt. In der Erschließung und dem Erstellen der Führer steckt stets sehr viel Liebe und Aufwand!
8. Habe ich die notwendige Ausrüstung?
Boulderschuhe und Chalk hast Du wahrscheinlich eh schon. Doch für das Draußenbouldern braucht man noch das ein oder andere zusätzlich. Zum Beispiel sind Crashpads und eine Bürste Grundvoraussetzung. Bürsten bekommst Du bei uns im Boulderwelt Shop. Bitte verwende keine Bürsten mit Plastik- oder gar Metallborsten. Das schadet und zerstört den Felsen! Crashpads kannst Du Dir anfangs sicherlich ausleihen, manchmal gibt es auch vor Ort Möglichkeiten wie kleine Klettershops. Mach Dir rechtzeitig Gedanken, wie Du an Crashpads kommst. Für die meisten Gebiete solltest Du immer mindestens zwei Crashpads dabeihaben. Wenn Ihr mehr als zwei Leute seid auch gerne mehr. Umso mehr, desto besser.
9. Habe ich alles in meinen Boulderrucksack gepackt?
Damit Du nicht die Hälfte vergisst, empfehlen wir Dir mit genügend Vorlauf die Packliste durchzugehen und schon am Vorabend Deinen Boulderrucksack zu packen. Es gibt nichts Ärgerliches als die Boulderschuhe zu vergessen oder frieren zu müssen, weil man die Daunenjacke daheim gelassen hat. In den Bergen empfiehlt es sich immer für jedes Wetter und für jede Temperatur zu rüsten. 😉
Was Du sonst noch brauchst, erfährst Du in unserer Packliste:
Packliste für Deinen Bouldertrip!10. Habe ich Offenheit, Respekt, Flexibilität, Wertschätzung und gute Laune dabei?
Dann nichts wie los! Hab Spaß, mach tolle neue Erfahrungen und teil sie mit uns – der Boulder Community! Geteilte Freude ist doppelte Freude 🙂